Standort im Sommer: Wählen Sie für Schmucklilien (Agapanthus) vollsonnige Plätze aus - umso reicher fällt die Blüte aus. Das Blattwachstum kommt auch mit halbschattigen Plätzen hervorragend aus.
Standort im Winter: Je heller Sie Schmucklilien (Agapanthus) bei 8 °C (+/- 5°C) überwintern, umso mehr Blätter bleiben über die kalte Jahreszeit erhalten und umso schneller starten Schmucklilien im nächsten Jahr durch. Bei heller Überwinterung ist die Blüte bereits ab Mai zu erwarten, bei dunkler Überwinterung und entsprechendem Laubverlust kann sie sich bis zum August verzögern. Kurzzeitiges Temperaturminimum -5 °C.
Pflege im Sommer: Schmucklilien (Agapanthus) dürfen im Sommer nicht austrocknen, aber auch nicht zu viel gegossen werden. Wer mit dem Wässern übertreibt, riskiert, dass die dicken, fleischigen Wurzeln faulen. Mit kurzer Trockenheit kommen die Stauden dagegen bestens zurecht und regenerieren schnell mit frischen Blättern.
Pflege im Winter: Gleichmäßige Bodenfeuchte bei Schmucklilien (Agapanthus) beibehalten, aber vor allem bei kühlen Winterquartieren die Menge und Häufigkeit an den stetig zurückgehenden Verbrauch anpassen. Ab September nicht mehr düngen, damit sich die Pflanzen auf die Winterruhe einstellen.
Schnitt: Entfernen Sie bei Schmucklilien (Agapanthus) welke Blätter, die jedoch besser abgezogen als abgeschnitten werden, und kappen Sie die Blütenstiele möglich tief an der Basis, bevor sie Samen ansetzen und die Pflanzen unnötig Kraft kosten.
Substrat: Topfen Sie Schmucklilien erst dann um, wenn sie schon fast zu platzen drohen: umso reicher fällt die Blüte aus. Pflanzt man Schmucklilien (Agapanthus) in allzu großzügige Gefäße, bilden sie zwar reichlich Blätter, darüber vergessen die Pflanzen jedoch häufig die Blüte. Wer bei sehr alten Pflanzen keinen noch größeren Topf investieren möchte, teilt die Pflanzen und kultiviert die Teilstücke in eigenen Gefäßen weiter. Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde, die durch grobkörnige Anteile (z.B. Kalksteinbruch, Lavagrus, Blähton, Kies) gleichzeitig hohe Mengen Wasser und Nährstoffe speichern kann und zugleich locker und luftig bleibt.
Probleme, Schädlinge, Pflanzenschutz: Zwischen den Blattansätzen können sich bei Schmucklilien (Agapanthus) Wollläuse einnisten, sonst schädlingsfrei. Schwierigkeiten treten bei übermäßigen Gießgaben durch Fäulnis der Wurzeln auf.
Welkende, ganz gelbe Blätter an Schmucklilien: Je nach Helligkeit des Winterquartiers sind gelbe Blätter bei Agapanthus von Dezember bis März normal, denn die Pflanzen passen sich an lichtarme Zeiten dadurch an, dass sie Laub einsparen. Dabei spielt die Temperatur eine nebensächliche Rolle: Die Blätter ziehen in kalten Räumen ebenso ein wie in warmen. Grund zur Besorgnis ist der Blattverlust nicht, aus den Wurzeln sprießen im Frühjahr neue Blätter. Nur sollten Sie die Blattreste regelmäßig entfernen.
Blühfaule Schmucklilie: Agapanthus sind von Natur aus ausgesprochen blühfreudige Pflanzen. Je Blattbüschel bildet sich im Sommer in der Regel ein Blütenstiel. Wenn die Wurzeln jedoch übermäßig viel Platz in den Töpfen haben, investieren sie ihre Kraft ins Blatt- und Wurzelwachstum – der Flor bleibt auf der Strecke. Auch nach dem Teilen älterer Exemplare setzen die Ableger zunächst auf das vegetative Wachstum. Der Trick: Schmucklilien in möglichst kleinen Gefäßen halten und erst dann umtopfen oder teilen, wenn sie ihre Töpfe beinahe zu sprengen drohen. Ein weiterer Grund für mangelnde Blütenpracht sind falsche Standorte. Die südafrikanischen Pflanzen sind Sonnenanbeter, die nach der Regel leben: Je mehr Sonnenschein, umso mehr Blüten. Ein weiterer, entscheidender Faktor ist das Alter der Pflanzen, denn Agapanthus erreichen erst nach 3-7 Jahren die Blühreife. Sind Exemplare aus Samen gezogen, blühen sie die ersten Jahre a priori nicht! Entstammen sie dagegen der Teilung adulter Pflanzen, wie in unserem Betrieb, ist die Blühreife ad hoc gegeben.
Unregelmäßige, gelbe Flecken auf Schmucklilien-Blättern: Im Winter können sie von Kälte herrühren, die das Gewebe partiell zerstört. Die Schäden treten daher meist auf den Blattoberseiten auf oder dort, wo Blätter z.B. Fensterscheiben, Metall oder andere, eiskalte Gegenstände berühren. Zunächst verfärben sich die Stellen, dann werden sie matschig, schlussendlich trocken und ähnlich Pergament. Abhilfe schafft ein erhöhter Standort im Winterquartier, abgerückt von Kältequellen oder ein wärmeres Winterquartier. Im Frühling und Sommer kann die Ursache Sonnenbrand sein. Kommen die Schmucklilien frisch aus dem Winterquartier, sind sie keine UV-Strahlung mehr gewohnt und holen sich bei intensiver Besonnung einen Sonnenbrand. Vergleichbar mit der menschlichen Haut, die ebenfalls keine plötzlichen, langen Sonnenbäder verträgt. Zur Vorbeugung stellt man Schmucklilien nach dem Ausräumen eine Woche lang halbschattig, um sie an die Sonne zu gewöhnen. Im Sommer geht Sonnenbrand stets mit Wassermangel einher. Wenn Schmucklilien dagegen stets ausreichend Bodenfeuchte haben, können sie mit ihren Wasservorräten selbst für die nötige Kühlung der Blätter sorgen.
Stockendes Wachstum, kleine Blätter bei Schmucklilien: Weniger Pflege ist bei Schmucklilien mehr. Natürlich brauchen Agapanthus, wie jede Kübelpflanze, die mit dem Wenigen auskommen muss, das ihr Pflanzgefäß fasst, regelmäßigen Nachschub an Wasser und Nährstoffen, im Sommer täglich. Bei Regenwetter und im Winter genügen jedoch geringere Mengen als sie bei vielen anderen Kübelpflanzen Pflicht sind. Übergießt man Agapanthus, faulen ihre dicken, fleischigen Wurzeln. Mehr als eine Gabe Dünger pro Woche während der Wachstumszeit kann die Wurzeln ebenfalls angreifen. Die Folge geschädigter Wurzeln ist ein verringertes Blattwachstum. Die Blätter werden schmaler, kürzer oder sprießen gar nicht mehr. Neben dem richtigen Gieß- und Düngeverhalten ist eine gute, wasserdurchlässige Erde essentiell.
Weiße Flecken auf Schmucklilien-Blättern: Agapanthus werden ausgesprochen selten von Schädlingen befallen. Klassische Kübelpflanzenschädlinge wie Spinnmilben oder Blattläuse treten so gut wie nie auf. Einzig Wolllausarten nisten sich zuweilen tief in den Blattachseln ein. Ihre weißlichen Rückstände treten erst zutage, wenn die Blätter länger werden. Eine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln muss daher so erfolgen, dass die Lösung mit den Wirkstoffen zwischen die Blattachseln rinnt. Anwendbar sind Pflanzenschutzmittel, die gegen Schild- und Wollläuse zugelassen sind (eine Nennung konkreter Produkte darf nach aktueller Gesetzgebung nur nach eingehender, persönlicher Beratung an Privatpersonen erfolgen).
Welke Blütenstiele bei Schmucklilien stehen lassen? Nur, wenn Sie beabsichtigen, die Samen zu ernten, auszusäen und daraus selbst Schmucklilien zu ziehen, macht es Sinn, die Blütenstiele stehen zu lassen. Sonst kappt man sie, sobald sie welk sind, denn die Samenbildung kostet Agapanthus viel Kraft, die sie alternativ in die Bildung neuer Blattbüschel stecken können. Bedenken Sie, dass samenvermehrte Schmucklilien viele Jahre benötigen, um die Blühreife zu erlangen.
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